Ich freue mich, meine neue Funktion bekannt zu geben: Als Vorsitzende des Beirats für das Atelier Augarten werde ich die spannende Aufgabe übernehmen, einen Ort voller Geschichte und Potenzial wiederzubeleben. Seit fast sieben Jahren steht das Atelier Augarten leer – ein Raum, der zuletzt von der Kunststiftung von Francesca Habsburg genutzt wurde und davor als Dependance des Belvedere diente. Ursprünglich war das Atelier die Residenz von Gustinus Ambrosi (1893–1975), einem Bildhauer, der heute vor allem durch seine politische Anpassungsfähigkeit bekannt ist. Trotz gelegentlicher Zwischennutzungen wie der Kiew Biennale oder Impulstanz blieb der Raum weitgehend ungenutzt, und es gab viele Stimmen, die bedauerten, dass die Burghauptmannschaft die Räumlichkeiten im idyllischen, aber etwas versteckten Augarten leer stehen ließ.
Am Montag wurde ein bedeutender Schritt in Richtung Wiederbelebung verkündet: Burghauptmann Reinhold Sahl präsentierte seinen Plan, das Atelier Augarten zu einem „neuen Hotspot für die Kunst- und Kulturszene“ zu machen. Eine umfassende Sanierung des Komplexes ist vorgesehen, für die in den kommenden Jahren bis zu fünf Millionen Euro investiert werden sollen. Eine der spannendsten Entwicklungen dabei ist, dass das Atelier Augarten keiner bestehenden Institution angegliedert sein wird. Stattdessen werden die wechselnden Einmietungen durch einen Beirat entschieden, dem ich die Ehre habe, vorzustehen. Unterstützt werde ich dabei von angesehenen Persönlichkeiten wie der ehemaligen Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann, der Künstlerin Eva Schlegel, dem Musikmanager Edek Bartz und dem Genetiker Markus Hengstschläger.
Geplant sind Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen – Kunst, Kultur und Wissenschaft. Wir behalten uns zudem das Recht vor, eigene Vorschläge einzubringen, um eine dynamische und vielfältige Nutzung zu garantieren. Ein Projekt liegt mir besonders am Herzen: die Einrichtung einer „Arik Brauer Lounge“ in einem Teil des Gustinus-Ambrosi-Trakts. Diese wird dem im Jahr 2021 verstorbenen jüdischen Maler und Sänger Arik Brauer gewidmet sein, einem herausragenden Künstler, dessen Schaffen weit über die Grenzen Österreichs hinaus Anerkennung fand.
Die Umgestaltung des Atelier Augarten ist für mich eine wunderbare Gelegenheit, dazu beizutragen, eine Plattform zu schaffen, die nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne bietet. Die Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich im Jahr 2025 beginnen und in mehreren Bauphasen ablaufen. Schon während der Bauzeit planen wir, das Areal für kulturelle Veranstaltungen zu öffnen.
Ich freue mich außerordentlich auf diese neue Aufgabe und bin gespannt auf die Vielfalt an Ideen und Projekten, die das Atelier Augarten zum Leben erwecken werden.


