In der Zentrale des Österreichischen Roten Kreuzes in Wien hielt die Bundesarbeitsgemeinschaft Trauerbegleitung eine Veranstaltung ab, bei der es auch um den Umgang mit Trauer in den verschiedenen Religionen ging. Alle zwei Jahre finden Vernetzungstreffen für Menschen statt, die in der Trauerbegleitung arbeiten und Anbieter von Ausbildungen zur Trauerbegleitung. Unter dem Titel „Kultursensibler Umgang mit Trauer“ durfte ich über Trauerrituale im Judentum sprechen. Der Umgang mit Toten und der Ablauf von Beerdigungen hat sich in der jüdischen Religion seit Jahrhunderten nicht verändert. Im Vordergrund steht im Judentum aber das Leben, das man auf das Beste nützen und die Gesetze, die uns gegeben wurden, so gut wie möglich einhalten soll. Hier gilt es auch als besonders wichtig, sich um die Mitmenschen zu kümmern, wie es bereits in der Tora, dem Alten Testament festgeschrieben ist. Kranke soll man besuchen, Trauernde trösten. Beerdigungen laufen für alle Verstorbenen, egal welcher gesellschaftlichen Stellung gleich ab. Sie sollten in einfachster Form durchgeführt werden. Sieben Tage lang werden die Angehörigen besucht, man versorgt sie mit Lebensmitteln und betet für den Verstorbenen. 30 Tage gelten strenge Trauerregeln für die Angehörigen, danach dauert die Trauerzeit ein Jahr. Ich freue mich jedenfalls, dass ich der Bundesarbeitsgemeinschaft neue Impulse und Informationen mitgeben durfte.