Seit der Restitutionsaffäre um die Goldene Adele von Gustav Klimt und dem Film „Woman in Gold“ ist der Anwalt E. Randol Schoenberg, genannt Randy, vielen Menschen ein Begriff. Schoenberg hatte die Erbin Maria Altmann bei ihrem Rechtsstreit mit der Republik Österreich vertreten und die Rückgabe von fünf Klimt-Gemälden, darunter der Goldenen Adele durchgesetzt. Hollywood verfilmte den Stoff, Randy Schoenberg gespielt von Ryan Reynolds kam die Hauptrolle zu. Jetzt hat Schoenberg selbst einen Film produziert FIORETTA. Es ist ein berührender Film, in dem Schoenberg, der ein passionierter Genealoge ist, sich zusammen mit seinem Sohn auf Spurensuche nach seiner Familie quer durch Europa begibt. Ausgangspunkt ist Wien, wo er u.a. von Georg Gaugusch begleitet wird, dann Prag und Venedig. Hier findet sein Sohn das lange gesuchte Grab der ältesten Vorfahren, Fioretta. Ich durfte mit Randy Schoenberg, mit dem mich eine lange Freundschaft verbindet, gestern nach einer Filmvorführung im Metro Kino ein Gespräch führen. Dabei sprachen wir über seine Leidenschaft die Genealogie, für die man, wie Randy meint, etwas verrückt sein muss und darüber, weshalb in amerikanischen Familien mit europäisch-jüdischen Wurzeln die Herkunft und auch die frühere Muttersprache wenig Rolle spielt. Ihn hat die Auseinandersetzung mit seinen Wurzeln sehr geprägt und ihm einen ganzen neuen Kosmos eröffnet. Den Stellenwert des Erinnerns hebt FIORETTA besonders hervor. Und wenn es am Ende heißt: Genealogy is the entrance to the history of the world, dann meine ich, dass wir gerade heute viel mehr davon brauchen.