Das Jahr 2025 wird für Niederösterreich und Österreich ein ganz besonderes: Vier bedeutende historische Ereignisse stehen im Fokus – das Ende des Zweiten Weltkriegs (1945), der Staatsvertrag (1955), der EU-Beitritt (1995) und die EU-Osterweiterung (2005). Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat dieses „Gedenk-, Dank- und Mitmach-Jahr“ mit großer Entschlossenheit initiiert, um nicht nur die Erinnerung an diese Meilensteine wachzuhalten, sondern auch, um aus der Vergangenheit eine Brücke in die Zukunft zu schlagen. Es ist mir ein persönliches Anliegen, an diesem „Erinnern für die Zukunft“ mitzuwirken und damit einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung zu leisten.
Unsere Geschichte ist geprägt von Brüchen und Wendepunkten, aber auch von Hoffnung, Wiederaufbau und Zusammenarbeit. Gerade die EU-Mitgliedschaft und die Osterweiterung sind Beispiele für die Bedeutung von Integration und Solidarität in einem vereinten Europa. Diese Errungenschaften gilt es nicht nur zu würdigen, sondern aktiv zu verteidigen und weiterzuentwickeln – mit einem klaren Blick auf die kommenden Generationen.
Mein eigenes Projekt in diesem Jahr knüpft genau daran an. Nach meinem Buch Stammgäste – Jüdinnen und Juden am Semmering arbeite ich an einem weiteren Werk, das im Herbst 2025 erscheinen wird. Es beleuchtet die letzten 80 Jahre in ihren „Meilensteinen“ – mit wissenschaftlichen Beiträgen, Essays und Zeitzeugeninterviews. Besonders wichtig ist es mir, dabei auch die Stimmen der Jugend einzubinden. Denn nur durch ihre Perspektiven können wir sicherstellen, dass unsere Erkenntnisse und Erfahrungen in eine nachhaltige, zukunftsorientierte Richtung fließen.
Neben meinem Buchprojekt freue ich mich über die Vielzahl an Initiativen, die das Land Niederösterreich 2025 umsetzt. Besonders beeindruckend finde ich die Ausstellung Kinder des Krieges, die am 26. April im Haus der Geschichte eröffnet wird. Sie thematisiert nicht nur das Aufwachsen zwischen 1938 und 1945, sondern auch den schwierigen Übergang nach dem Krieg. Ein Sammelaufruf für Objekte aus den Jahren 1995 bis 2005 zeigt, wie lebendig Erinnerungskultur gestaltet werden kann – mit Geschichten, die uns berühren und inspirieren.
Auch das Bildungsprojekt zusammenWACHSEN, das Schulen dazu einlädt, sich kreativ mit der Vergangenheit und deren Auswirkungen auseinanderzusetzen, halte ich für wegweisend. Demokratiebildung ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine ständige Aufgabe. Dass Niederösterreich diesen Weg so entschlossen geht, ist ein starkes Zeichen.
Das Jahr wird darüber hinaus von zahlreichen kulturellen Höhepunkten geprägt sein – von Ausstellungen in St. Pölten bis hin zu einer großen Europa-Feier am 8. Mai. All diese Initiativen tragen dazu bei, dass wir nicht nur auf die Vergangenheit schauen, sondern auch darüber nachdenken, was wir aus ihr lernen können.
Ich lade Sie ein, Teil dieses besonderen Jahres zu sein. Lassen Sie uns gemeinsam erinnern, dankbar sein und aktiv unsere Zukunft gestalten.